Übersetzung bitte in „International English“?
Die Alternative zu US- oder UK-Englisch
Sie haben eine englische Website oder publizieren Werbeunterlagen, Broschüren, Kataloge oder Geschäftsberichte auf Englisch? Dann stellen Sie sich vermutlich die Frage, ob Sie britisches oder amerikanisches Englisch verwenden sollen.
Das Dilemma ist nur, dass in unserer globalisierten Wirtschaftswelt selten nur Engländer oder nur Amerikaner einen bestimmten Text lesen. Auf Ihre Webtexte, wie etwa Webseiten, Blogbeiträge oder Posts in den sozialen Medien, haben Menschen aus der ganzen Welt Zugriff. Zudem dient Englisch für Ihre Publikation als Lingua Franca, das heißt Ihre Texte werden nicht nur von englischen Muttersprachlern (z.B. Amerikanern, Neuseeländern, Briten) gelesen, sondern genauso von Italienern, Indern oder Chinesen, für die Englisch die zweite Muttersprache oder eine Fremdsprache ist.
Internationale Unterschiede in Schreibweise und Wortwahl je nach Region
Die unterschiedliche Schreibweise von Wörtern im Amerikanischen oder Britischen (color vs. colour, fulfill vs. fulfil, aluminum vs. aluminium) ist für eine internationale Leserschaft meist kein großes Hindernis. Schwieriger wird es bei der Wortwahl (highway vs. motorway, lawyer vs. barrister). Richtig problematisch wird es, wenn in einem Text regionale Redewendungen oder umgangssprachliche Ausdrücke verwendet werden, die nur bestimmte Gruppen englischer Muttersprachler kennen (beispielsweise aus dem Baseball- oder Golfspiel abgeleitet: You’re in the big leagues now!; His performance was not up to par.).
Die Antwort auf diese verzwickte Situation ist internationales Englisch
Bei internationalem Englisch, auch „Global English“, „World English“, „Common English“ oder auch einfach „Globish“ genannt, wird darauf geachtet, dass ...
- eine Sprache verwendet wird, die von englischen Muttersprachlern auf der ganzen Welt genauso verstanden wird wie von Menschen, die Englisch als Fremdsprache gelernt haben.
- die Sätze klar verständlich und möglichst kurz sind.
- Redewendungen vorsichtig ausgewählt werden.
- kultursensibel mit Humor umgegangen und eine Ausdrucksweise gewählt wird, die kulturell „neutral“ ist, also möglichst keinen Leser vor den Kopf stößt.
- auf „phrasal verbs“ (z. B. to put so. off; to go on about) und umgangssprachliche Ausdrücke (auf Englisch „colloquial expressions“, z. B. to blow someone off; great to have you on board!) möglichst verzichtet wird.
- Daten unmissverständlich wiedergegeben werden, also am besten den Monat ausschreiben, z. B. 4 March 2016, anstatt 04/03/2016 (UK) oder 03/04/2016 (US).
- Telefonnummern und Adressen immer mit internationaler Vorwahl und Länderangabe versehen sind.
- bei Währungen präzise Angaben gemacht werden, z. B. nicht „1000 dollars“, sondern „USD 1000“, „AUD 1000“ oder „CAD 1000“.
Apropros interkulturelle Kommunikation: Neben dem Augenmerk auf die sprachlichen Feinheiten und der etwaigen Entscheidung dafür, internationales Englisch in Ihrer Publikation zu verwenden, sollten Sie nicht vergessen, auch bei der Bildwahl kultursensibel zu bleiben. Wählen Sie deshalb auch eine Bildsprache, die für eine internationale Leserschaft geeignet ist.
Wenn Sie regelmäßig geschäftlich mit Personen korrespondieren, für die Englisch ebenfalls nicht ihre Muttersprache ist (ESL/Englisch als Zweitsprache) oder wenn Sie regelmäßig Texte für ein solches internationales Publikum auf Englisch verfassen müssen (z.B. Marketingmaterial, Berichte, Website), dann wird Ihnen das Buch „The Elements of International English Style“ sicherlich eine dankbare Hilfe sein. (Edmond H. Weiss, erschienen im Verlag Taylor & Francis Inc, ISBN: 978-0765615725)
Übersetzung oder Lektorat Ihrer Texte in International English
Wenn Sie das nächste Mal eine Englischübersetzung oder ein Englischlektorat in Auftrag geben oder sich auf eine englische Präsentation vorbereiten, überlegen Sie, ob internationales Englisch vielleicht die bessere Wahl ist. Gerne unterstütze ich Sie dabei.
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