Englisch Vorstellungsgespräch: Top 50 Aussprachefehler eliminieren
Ein Bewerbungsgespräch auf Englisch zu führen ist ein doppelter Stresstest. Neben den inhaltlichen Herausforderungen eines Bewerbungsgesprächs, also der Ausarbeitung von überzeugenden Antworten, müssen sich Bewerber innerhalb kürzester Zeit auch viele entsprechende englische Vokabeln und Phrasen aneignen. Dabei kommen viele Aspiranten darüber ins Schwitzen, ob ihre englische Aussprache auch stimmt.
Doch keine Sorge! Ich habe für Sie die 50 Wörter zusammengetragen, die deutsche Muttersprachler in englischen Vorstellungsgesprächen besonders gerne falsch aussprechen. Entstanden ist diese Auswahl, indem ich mir über mehrere Jahre hinweg, in über hundert Bewerbungstrainings häufige Aussprachefehler meiner Kunden gleich notiert habe.
Korrekte englische Aussprache – mit dieser kostenlosen Vokabelliste bekommen Sie typische englische Fehler schnell in den Griff.
Kleiner Tipp: Sie können sowohl die britische, als auch die US-amerikanische Aussprache ganz einfach bei Linguee.de abrufen, indem Sie das jeweilige Wort eingeben, dann mit der Maus über das Lautsprecher-Symbol bewegen und auf das britische oder amerikanische Fähnchen klicken.
Englisches Wort |
Anmerkungen zur Aussprache |
---|---|
achieve |
nicht „aschieve“, sondern denken Sie eher an das deutsche Lautwort für Nießen „hatschi“. |
advice vs. advise |
advice wird mit scharfem „s“ ausgesprochen, advise mit einem weichen „z“, und das v ist stimmhaft (eher wie ein „w“ im Deutschen“), also nicht: „aduaize“ |
an analysis / two analyses (plural) / an analyst / analytical |
hier ist die Aussprache wirklich sehr schwer und muss genau eingeübt werden |
architect |
nicht: „artschitect“ |
automotive / autodidactic |
nicht: „auuto-“, sondern “ato-” |
basic / basis |
nicht: „bazzic / bazzis“; beides mit einem scharf klingenden „s“ |
because |
nicht: „becourse“ |
Berlin |
nicht: „Berrlin“ |
certificate |
nicht: „certifikait“ |
colleague |
nicht: „kolleeg“ |
comfortable |
Die Aussprache ist verwirrend, weil sehr abweichend von dem, wie sich die Buchstaben lesen (ungefähr: „kampf-t'rbull“). Alternative: „(I am) used to“ oder „(I) often use“ |
contribution / to contribute / contributing |
nicht: „contributing“ |
country |
nicht: „kauntry“ |
development / to develop |
nicht: „development“ / nicht: „to devlop“ oder „develouupe“ |
dialog |
nicht: „dialouug“ |
director |
nicht: „director“ |
distributor / distribution / to distribute |
Hierbei werden häufig die falschen Silben betont (Betonung wie links unterstrichen). |
employer vs. employee |
Die Betonung liegt bei diesen beiden Begriffen an unterschiedlicher Stelle (siehe Unterstreichung) – das erste Wort bedeutet eben „Arbeitgeber“, während das zweite „Arbeitnehmer“ bedeutet. |
entrepreneur / entrepreneurial |
Dies ist sehr schwer auszusprechen, verwenden Sie also ggf. eine Alternative: „I’m business-oriented. / I have a pioneer spirit. / I like starting new projects and often have good ideas for new products and solutions.” |
executive |
nicht: „executive“ / „to execute“ |
expertise |
nicht: „expertaise“ |
Finland, Switzerland, Poland |
nicht: „Finlaaand, Switzerlaaand, Poulaaand“; das „-land“ wird bei diesen Wörtern im Englischen als „lnd“ ausgesprochen |
gymnasium |
„gymnasium“ bedeutet auf Englisch „Turnhalle“ |
hierarchy / hierarchical |
Betonung, wie links unterstrichen |
hotel |
nicht: „houtl“ |
huge / humor |
das „h“ ist nicht lautlos, sondern wird deutlich ausgesprochen |
hypothesis / hypotheses (plural) / hypothetical |
Betonung, wie links unterstrichen |
ideal |
nicht: „ideal“ |
implement |
nicht: „implement“; die Vergangenheitsform ist „implemented“ und nicht: „implementated“ |
issue |
nicht: „izzhue“ |
knowledge |
nicht: „nouuledge“ |
main |
nicht: „mean“ (= gemein) |
maintenance |
|
management |
nicht: „määnäätschmeeent“ :-) |
negotiate |
|
participant / participate |
|
perfect |
nicht: „perfect“, was der deutschen Betonung entspräche |
process |
bitte nicht: „prousess“ |
psychologist / psychological |
hier müssen Sie darauf achten, welcher Vokal betont wird und gleichzeitig das „p“ am Wortanfang komplett lautlos lassen, also wie folgt ausgesprochen: „sychology“, „sychological“ |
purchase / purchasing |
nicht: „purchaizing“ |
regularly |
Das ist ein Zungenbrecher. Alternative: „frequenly“ oder „repeatedly“ |
schedule |
in der Regel wie folgt aussprechen: „skedjuul“ |
significance |
nicht: „significance“ (die Betonung liegt, anders als im Deutschen, nicht auf der letzten Silbe) |
strategy / strategic |
|
strength |
nicht: „strange“ oder „strengsh“ |
template |
nicht: „templaite“ |
the report / to report |
nicht: „reeport“ |
the review / to review |
nicht: „reeview“ |
though (obwohl) |
Dieses Bündel von insgesamt fünf Wörtern ist hinsichtlich Schreibweise und Aussprache nicht ohne. |
vice versa |
nicht: „uaice uerca“ |
Die korrekte Aussprache von „v“ und „w“ im Englischen
Für viele deutsche Muttersprachler ist die korrekte englische Aussprache von „v“ und „w“ ein Problem. Sehr oft höre ich hier ein „uaeh“-Geräusch beim „v“. „University“ wird dann zu „iuniuaehrsity“ und „values“ wird zu „uaehlues“. Manchmal wird im Umkehrschluss dann das „w“ zu hart und zu „deutsch“ ausgesprochen: „what“ wird zu „wwatt“ und „when“ zu „wwenn“.
- Merken Sie sich: Das „w“ wird in der Regel im Englischen als weiches „uaeh“ ausgesprochen, z.B.:
when, water, weather, however, homework - Das „v“ wird im Englischen jedoch eher wie ein deutsches „w“ ausgesprochen, z.B.:
university, diversity, vice versa, values, virtual, motivating, instinctive, Vienna
Einminütiges Erklärvideo zur englischen Aussprache von „v“ und „w“
Was hat in der Vorbereitung für ein englisches Vorstellungsgespräch Priorität?
Es schadet natürlich überhaupt nicht, wenn Sie mit einer tollen englischen Aussprache glänzen können. Doch perfekt auf Englisch artikulieren zu können ist in Wirklichkeit nicht das Wichtigste. Sie können auch mit starkem deutschem Akzent und mäßiger englischer Aussprache durchaus sympathisch und kompetent wirken. Ein ausreichend großer Wortschatz und gut strukturierte Antworten – und natürlich eine positive nonverbale Kommunikation (z.B. eine entspannte, freundliche Mimik) – sind weitaus wichtiger als eine fehlerfreie englische Aussprache!
Grundsätzlich empfehle ich deshalb, den Fokus nicht allein auf die Aussprache zu legen. Mit der knappen Zeit, die Sie haben, um sich auf Ihr englisches Bewerbungsgespräch vorzubereiten, sollten Sie vor allem die wichtigsten englischen Vokabeln im Bewerbungskontext lernen und Ihren Werdegang flüssig und anschaulich auf Englisch beschreiben können (also mindestens alle Informationen, die in Ihrem Lebenslauf stehen).
Zudem sollten Sie Zeit darin investieren, englische Antwortbausteine auf die häufigsten Fragen im Bewerbungskontext (schriftlich) auszuarbeiten und einzuüben. Lesen Sie hierzu meinen Gastbeitrag auf Karrierebibel.de. Dort gehe ich näher darauf ein, wie Sie sich auf ein englisches Vorstellungsgespräch vorbereiten können.
Ganz am Ende dieses Artikels gebe ich zudem noch einige Buchempfehlungen für eine umfassende Vorbereitung.
Das vorausgeschickt, gibt es allerdings ein paar Begriffe, bei denen eine präzise Aussprache ungemein wichtig ist. Denn falsch ausgesprochen, können die nachfolgend aufgeführten Wörter für Missverständnisse sorgen ...
Wörter, bei denen die englische Aussprache genau sitzen muss
Wie schon erwähnt, sollten Nicht-Muttersprachler bei der englischen Aussprache keine Perfektion von sich erwarten. Es geht vielmehr darum, in der Fremdsprache die Aussprache so hinzubekommen, dass Ihr Gegenüber Sie versteht, Ihnen gerne zuhört und keine Missverständnisse aufkommen. Das funktioniert i.d.R. auch mit einem deutlich deutschen Akzent.
Es gibt im Englischen jedoch einige Begriffe, die tatsächlich ganz präzise und korrekt ausgesprochen werden müssen, da sie falsch ausgesprochen eine ganz andere Bedeutung haben. Achten Sie deshalb bitte bei den folgenden Wörtern (die z.T. schon oben in der Liste vorkommen) ganz genau auf die korrekte Aussprache:
Englisches Wort |
Anmerkungen zur Aussprache |
advice (Rat, das Substantiv) vs. advise (beraten, das Verb) |
Bei „advice“ wird das „ce“ am Ende wie ein scharfes s ausgesprochen („adweiß“), bei „advise“ hingegen wird das „se“ weich ausgesprochen. |
beach (Strand) vs. bitch (vulgär: Schlampe) |
Ja, Sie lachen! Diesen Aussprachfehler habe ich tatsächlich schön häufig gehört. Sie erzählen z.B. im Vorstellungsgespräch von Ihrem Hobby – dem Tauchen – und wie schön doch die Strände in Bali sind. Wenn Sie hier „beach“ nicht perfekt aussprechen können, dann erzählen Sie lieber von Ihrem zweiten Hobby: dem Wandern in den Schweizer Bergen ... |
content (Inhalt) vs. content (zufrieden) | gleich geschrieben, jedoch Betonung auf unterschiedlichen Silben |
extent (Ausmaß/Umfang) vs. extend (verlängern/erweitern/ausweiten) | |
graduate from university (graduieren, die Universität abschließen) vs. a university graduate/a graduate engineer (ein Absolvent) | |
her (ihr) vs. hair (Haar) |
Beispiel: „Her project is going well“, und nicht: „Hair project is going well.“ |
Ms. vs. Miss |
Wenn Sie „Ms. Müller“ falsch aussprechen, dann haben Sie die Dame gerade „Fräulein Müller“ genannt. Ups, Fettnäpfchen! Diese Thematik habe ich in einem weiteren Blogartikel ausführlicher behandelt. |
personnel (Personal, Mitarbeiter) vs. personal (persönlich) |
Wenn Ihnen hier die korrekte Aussprache nicht gelingt, verwenden Sie einfach das Synonym „employees“. |
present (Geschenk) vs. to present (etwas präsentieren) | |
staff (Personal, Mitarbeiter) vs. stuff (Zeug, Kram, Sachen) | Wenn Sie hier die korrekte Aussprache nicht hinbekommen, benutzen Sie einfach das Synonym „employees“. |
where (wo) vs. were (waren) |
Beispiel: „We were sure this would boost sales“, und nicht: „We where sure this would boost sales.“ Üben Sie, die folgenden Sätze auszusprechen: |
work vs. walk |
Hier verwirren Sie Ihren Gesprächspartner, wenn Sie nicht sauber zwischen der Aussprache dieser beiden Wörter differenzieren. Üben Sie die folgenden Zungenbrecher: Oder folgende Antwort: „Yes, I really enjoy walking to work. For years I had a long commute (Pendelstrecke) by car every day.“ |
13 vs. 30 (thirteen vs. thirty) 14 vs. 40 (fourteen vs. fourty) usw. |
Üben Sie, die folgenden Sätze auszusprechen: „I graduated in 2014“ vs. „I graduated in 2040“ „I supervise 13 employees“ vs. „I supervise 30 employees“ „Our sales grew by 19 percent“ vs. „Our sales grew by 90 percent“ |
Ich hoffe, dieser Artikel hat Ihnen weitergeholfen. Für das bevorstehende Vorstellungsgespräch wünsche ich Ihnen jedenfalls ganz viel Erfolg!
Effizientes Bewerbungstraining mit Sprachcoach via Zoom oder Teams
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Ich bin eine erfahrene Bewerbungstrainerin und langjährige Dozentin für Business Englisch und interkulturelle Kommunikation. Deshalb bin ich bestens vertraut mit den Schwierigkeiten, die viele deutschsprachige Job-Kandidaten bei englischen Vorstellungsgesprächen haben – und ich weiß, wie Sie sich am besten für diese Herausforderungen wappnen können.
Mit individuell auf Ihr Stellenprofil und Ihre sprachlichen Vorkenntnisse zugeschnittenen Zoom-, Teams- oder Skype-Lerneinheiten helfe ich Ihnen gerne dabei, sich auch in kurzer Zeit ideal auf Ihr Englisch-Vorstellungsgespräch vorzubereiten. Weitere Infos ...
Weitere empfehlenswerte Ressourcen zur Vorbereitung
Sie wollen sich selber intensiv vorbereiten? Folgende Materialen kann ich Ihnen empfehlen:
GUT UND GRATIS
- Viele weitere hilfreiche Tipps zum Thema englisches Vorstellungsgespräch finden Sie in folgendem umfangreichen Artikel auf Karrierebibel, zu dem ich als Expertin einige Tipps beisteuern durfte: Vorstellungsgespräch auf Englisch: Tipps zur Vorbereitung
- Wenn Sie sich innerhalb Europas bewerben, dann bietet die Europass-Webseite alles, was Sie brauchen, um überzeugende Bewerbungsunterlagen, auch auf Englisch (inkl. Mustertexte), zusammenzustellen: http://europass.cedefop.europa.eu/documents/curriculum-vitae
Langenscheidt Business English Vorstellungsgespräche (Audio-CD oder kostenlos als Hörbuch im Audible-Probemonat)
Meine Sprachtraining-Kunden geben mir regelmäßig das Feedback, wie hilfreich Langenscheidts Hörbuch-Downloads und Audio-CDs für sie sind.
Die Audio-CD „Business English Vorstellungsgespräche“ kommt mit einem Begleitheft und enthält authentische englische Beispieldialoge, -sätze und wichtige Redewendungen und Sätze.
Mein Tipp: Als Hörbuch können Sie dieses oder auch andere Langenscheidt Hörbucher Ihrer Wahl zurzeit in einem Probemonat von Audible kostenlos testen!
GUT UND GÜNSTIG
Business Spotlight-Booklets „Successful job interviews in English“ und „Successful job applications in English”. Klein aber fein! Leider kein Download möglich, das Booklet kann jedoch per E-Mail an info@spotlight-verlag.de bestellt werden – siehe business-spotlight.de (inkl. Versand ca. 5 EUR je Booklet).
Das Büchlein ist aktuell leider ausverkauft.
TOP RECHERCHIERT UND UMFASSEND
Das überzeugende Vorstellungsgespräch auf Englisch (Püttjer & Schnierda)
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Es ist gut strukturiert und macht Lust aufs Lesen. Die erfahrenen Bewerbungsexperten zeigen smarte Antwortstrategien auf, nennen die wichtigsten Themen, die im Vorstellungsgespräch angeschnitten werden und dazu 200 konkrete Fragen, mit frischen Antwortbeispielen. Als deutsche Muttersprachler haben sie das Buch in Zusammenarbeit mit kompetenten Englisch-Native-Speakern verfasst. Alle englischen Antwortbeispiele sind herausragend gut – sprachlich wie inhaltlich.
The Essential Digital Interview Handbook
Wenn Ihr Englisch so gut ist, dass Sie englischsprachige Lektüre nicht scheuen, dann empfehle ich Ihnen speziell für die Vorbereitung auf ein englischsprachiges Online-Vorstellungsgespräch „The Essential Digital Interview Handbook“.
Darin finden Sie zahlreiche detaillierte Tipps zur Vorbereitung, Hilfestellungen, wie Sie Fettnäpfchen und typische Fehler vermeiden können, worauf Sie bei der Technik achten sollten und wie Sie den Schritt von einer virtuell abstakten zu einer greifbaren Person vollziehen – denn das ist letztlich entscheidend.
Kommentar von Claudia Nolte |
Guter Artikel. Ich weiss noch einen: business [biznes] - nicht: [busines]
Kommentar von Mark Chines |
Nützlicher Artikel. Vielen Dank