Englisch-Bewerbungstraining: Die „5 P“ – „Prior Preparation Prevents Poor Performance“
Vorherige Vorbereitung vermeidet verunglücktes Vorstellungsgespräch
Sie haben hart gearbeitet, um da zu landen, wo Sie sind. Und nun haben Sie die Chance, Ihren Traumjob im US-, britischen oder internationalen Markt zu bekommen – nur noch eine letzte „Hürde“ wartet: das englische Bewerbungsgespräch. Ich begleite Sie beim Sprung in den Erfolg!
In englischsprachigen Vorstellungsgesprächen wird häufig deutlich, wie sehr sich die Unternehmenskultur in angelsächsischen Ländern von dem unterscheidet, was Sie möglicherweise in Deutschland vorfinden – im Guten wie im Schlechten.
Deutsche rühmen sich selten: „Wir sind die Nummer eins!“ (auch wenn es wahr ist), während Amerikaner gerne solche Behauptungen aufstellen (auch wenn dies nicht wirklich zutrifft). Deutsche hören gern, was Sie gemacht haben, während Amerikaner fragen: „Was können Sie für mich tun?“ Deutsche sprechen häufig über berufliche Pflichten, Amerikaner konzentrieren sich mehr auf berufliche Leistungen. Deutsche Lebensläufe sind eher passiv, amerikanische eher handlungsorientiert. Gleiches gilt für den Bewerbungsprozess.
Zu oft konzentrieren sich Bewerber in englischsprachigen Vorstellungsgesprächen streng auf ihre Erfahrungen und Qualifikationen. Doch sie verfehlen den Punkt, wenn es darum geht, ihre Vision, Leidenschaften oder Persönlichkeit in überzeugendem Englisch hervorzuheben. Sie begnügen sich damit, ihre berufliche Verantwortung wieder aufzuwärmen, ohne sie in eine interessante Geschichte zu verweben. Was Personaler aber wirklich hören wollen, ist eine Story: Ihre Story!
Bei meinem Training fürs englische Job Interviews lege ich den Fokus vor allem auf die „fünf P“ ...
Die „fünf P“
Persönlichkeit
Viele Kandidaten sind im Bewerbungsgespräch für ein US-/UK- oder internationales Unternehmen in Europa oder im Ausland völlig unvorbereitet, wenn es darum geht, ihre Fähigkeiten und besonderen Eigenschaften in überzeugendem Englisch unter Beweis zu stellen. Einfache Anfragen wie „Tell me about yourself“ (Erzählen Sie mir etwas über sich) werden mit langatmigen Monologe erwidert. Ein Zeichen für mangelnde Vorbereitung ...
Mein Rat? Arbeiten Sie Ihren Pitch im Voraus aus und üben Sie diesen ein, damit Sie Ihre wichtigsten Kernpunkte in ein paar Sätzen rüberbringen können. Klar, prägnant, überzeugend.
Fragen Sie sich: Kann ich mir vorstellen, mit diesen Leuten zu arbeiten? Ein Bewerbungsgespräch ist keine Einbahnstraße!
Denken Sie daran, es geht nicht nur um das, was Sie sagen, sondern vor allem wie Sie es sagen! Erzählen Sie eine Geschichte! Finden Sie einen Weg, Ihre persönlichen und beruflichen Erfahrungen in eine Erzählung zu verweben, die informiert und zugleich unterhaltsam ist. Sie können sicher sein, eine Frage wird sein: „Auf welche Leistung sind Sie besonders stolz?“
Einmal wurde mir in einem Vorstellungsgespräch diese Frage gestellt, nachdem ich bereits erfahren hatte, dass sie jemanden suchen, der ihren Kundenstamm „kulturell“ versteht, ein hartnäckiger Verhandlungspartner ist und nicht zulässt, dass unerwartete Entwicklungen den Weg zum Ziel stören. Also erzählte ich diese Geschichte:
„Man schickte mich nach Argentinien, um über 190 Millionen Dollar an Darlehen einzutreiben, die lange überfällig waren. Das Flugzeug stürzte beim Abflug fast ab, das Hotel, in dem ich wohnte, geriet in Brand, und zu allem Überfluss gaben natürlich auch viele der Kunden ihr Bestes, um mit Entschuldigungen aufzuwarten, warum sie die Zahlung weiter verzögern mussten. In jeder Sitzung aber sagte ich ihnen dasselbe: Ich würde ihre Büros nicht ohne die schriftliche Zusage verlassen, dass sie die Kredite vollständig und sofort zurückzahlen. Nach 30 Tagen waren die vollen 180 Millionen Euro ausgezahlt.“
In dieser einen Geschichte hörten sie alle Attribute, die ihnen bei einem Kandidaten wichtig waren, ohne dass ich sie explizit nannte – und ich bekam den Job. Sie haben vielleicht nicht dieselbe Geschichte zu erzählen, aber ganz bestimmt gibt es etwas, das Ihnen im Job passiert ist und dem Interviewer gute Einblicke in Ihre Persönlichkeit und Professionalität gibt.
Plan
Nur weil Ihre Fähigkeiten in einem früheren Job von großartigem Nutzen waren, heißt das nicht, dass sie im neuen Job auch gut funktionieren werden. Achten Sie im Gespräch auf Hinweise, wonach das Unternehmen sucht (über die Stellenbeschreibung hinaus) – und überlegen Sie sich, wie Ihr Angebot dazu passt. Was haben Sie für DIESE Firma zu bieten?
Ein Teil der Gesprächsvorbereitung sollte darin bestehen, herauszufinden, was ein Unternehmen am dringendsten braucht und wie Sie genau diese Lücken füllen können. Die Stellenbeschreibung gibt Ihnen meistens schon einige Hinweise. Ihre Aufgabe ist es nun, aus diesen Hinweisen eine „To-Do-Liste“ zu machen. Halten Sie einen Plan bereit – und seien es auch nur Ideen – wie Sie Aufgaben umsetzen, neue Kunden gewinnen oder Probleme lösen usw. Zeigen Sie, dass Sie proaktiv sind und bereits einen Schritt voraus sind. Unternehmen schätzen Mitarbeiter, die bereits mit frischen Ideen zur Arbeit kommen, nach möglichen Lösungen für aufkommende Herausforderungen suchen, Initiative ergreifen und eine „Schaffen-wir-Mentalität“ besitzen. Mit einem Training fürs Englisch-Vorstellungsgespräch werden Sie dann in der Lage sein, diese Ideen und Ziele während des Interviews überzeugend zu vermitteln.
Passion
Apropos „Schaffen wir“: Arbeitgeber wollen Arbeitnehmer, die mit Leidenschaft ans Werk gehen. Mit echter Leidenschaft. Es ist eine Frage der Einstellung – es ist nicht nur ein Job, sondern ein Abenteuer. Es ist eine Selbstfindungs-Reise, bei der Sie wachsen wollen – beruflich und auch persönlich. Ein gut gemachter Job, mit Leidenschaft und Commitment. Zeigen Sie, dass Sie für Ihren Job auch die Extrameile gehen – ungeachtet der üblichen Arbeitszeiten. Machen Sie im Gespräch Ihre Leidenschaft und Ihr Engagement für Spitzenleistungen deutlich. Hingabe hat keine festen Arbeitszeiten.
Vor einigen Jahren vertraute mir ein Absolvent seinen Traum an, Investmentbanker in New York zu werden. Er fühlte sich jedoch benachteiligt, weil er keine Ivy-League-Schule besucht hatte und befürchtete, andere Kollegen wären viel qualifizierter. Ich erinnerte ihn an eine seiner Qualitäten, die die meisten seiner amerikanischen Kollegen nicht hatten: zwei Sprachen und ein europäischer kultureller Hintergrund – etwas, das in den USA und in Großbritannien sehr geschätzt wird. Er hatte das Glück, zusammen mit zwei anderen ein Praktikum zu bekommen, von denen am Ende der drei Monate nur einem ein Job angeboten werden würde. Die anderen beiden besuchten die Schulen der Ivy League. Wie konnte er damit konkurrieren? Ich riet ihm, Leidenschaft und Engagement für den Job zu zeigen. Wenn zum Beispiel am Freitagabend das Telefon klingelte und der Chef anrief und klar war, dass dies wahrscheinlich ein ruiniertes Wochenende im Büro bedeutete, war mein Rat einfach: Nimm den Hörer ab! Ratet mal, wem nach drei Monaten die Stelle dauerhaft angeboten wurde? Ja, derjenige, der an diesem und anderen Freitagabenden ans Telefon gegangen war und jedes zweite Wochenende im Büro verbracht hatte.
Es war diese Art von Engagement und Commitment – Leidenschaft –, was den Unterschied machte. Seien Sie genau diese Person im Interview: immer eifrig und bereit zu helfen.
Persistenz
Ein weiterer Fehler, den Menschen machen, ist, dem Interviewer zu sagen, was sie denken, dass er hören will. Aus Angst vor Ablehnung halten sie ihre ehrliche Meinung zurück. Oder sie spielen bedeutende Fähigkeiten herunter, weil sie glauben, dass sie möglicherweise als nicht so wichtig angesehen werden. Vertrauen Sie Ihren Fähigkeiten und dem, was Sie anbieten können, und diskutieren Sie beharrlich darüber. Scheuen Sie sich nicht, Ihre Ansichten zu vertreten, wenn der Interviewer nicht mit Ihnen übereinstimmt. Zeigen Sie mentale Stärke und behaupten Sie sich.
Und wenn das Interview vorbei ist, fragen Sie, wann Sie mit einer Rückmeldung rechnen können. Verdeutlichen Sie Ihr Interesse an dem Job (falls Sie ihn noch wollen). Rufen Sie nach ein paar Wochen an, wenn Sie noch nichts gehört haben. Verstecken Sie sich nicht hinter E-Mails oder anderer Fernkorrespondenz. Greifen Sie zum Telefon und rufen Sie an! Es geht hier nicht darum, aufdringlich zu sein. Es geht darum, hartnäckig zu sein.
Vor ein paar Jahren habe ich einem Vorstandsmitglied hier in Deutschland geholfen, ihren Traumjob in New York City zu finden. Nach einem Anruf für eine zweite Runde des Bewerbungsgesprächs hatte sie Angst, als zu ungeduldig empfunden zu werden, wenn sie fragen würde, wie viele andere Kandidaten es noch gab oder wann sie mit einer Antwort rechnen könnte, oder wenn sie sofort um Feedback bat. „Unsinn!“ war meine Antwort. Wenn Sie den Job wirklich wollen und sich als ideale Besetzung fühlen, warum drücken Sie das nicht aus? Es gibt eine Zeit der Bescheidenheit: diese ist aber nicht jetzt. Außerdem hätten sie sie nicht für eine zweite Runde von Interviews zurückgerufen, wenn kein echtes Interesse an ihrer Kandidatur bestanden hätte. Um es kurz zu machen: Die Arbeitgeberin mochte ihr Selbstvertrauen und ihre Beharrlichkeit. Sie wollte nicht irgendeinen Job, sondern genau diesen – und das machte sie deutlich. Sie hat den Job bekommen.
Performanz-Prep
Keine Frage, ein Vorstellungsgespräch ist immer eine Herausforderung – vor allem, wenn Sie es auf Englisch führen müssen und dies nicht Ihre Muttersprache ist. Außerdem ist es nie einfach, sich auf die Frage „Erzählen Sie mir von sich selbst" vorzubereiten (und seien Sie sicher: Diese Frage kommt!). Wir sind nicht sicher, was wir sagen sollen und was nicht – und wie man dies zudem am besten auf Englisch formuliert!
Denken Sie also an die Kernbotschaften, die Sie vermitteln möchten. Vielleicht schreiben Sie sie in Ihrer Muttersprache auf, übersetzen Sie sie ins Englische und üben dann Ihr Timing und Ihren Einsatz, bis die Worte auf natürliche und leichte Weise aus Ihrem Mund fließen. Und dann üben Sie weiter, bis Sie wirklich sicher sind, dass Sie alles Wichtige über sich selbst in kürzester Zeit auf Englisch liefern können. Üben Sie Timing und Einsatz. Sprechen Sie in moderatem Ton und Stimme. Kontrollieren Sie Ihre Mimik – denn es kann ein schwer zu verbergender Kampf werden, Ihre Gelassenheit zu bewahren, während Sie schwierige Fragen in einer Fremdsprache beantworten, die Sie nicht täglich verwenden.
Praktische Tipps zur Vorbereitung fürs Vorstellungsgespräch auf Englisch
- Denken Sie an die Fragen, die Ihnen höchstwahrscheinlich gestellt werden, und bereiten Sie sich darauf vor, sie zu beantworten, ohne sich ausufernd in Ihrer eigenen Wortsuppe zu verlieren. Auf diese Weise können Sie klare, präzise und überzeugende Antworten formulieren und diese entspannt und sicher ausdrücken.
- Machen Sie sich bereit für einen „Curveball“ wie beispielsweise die Aufforderung „Erzählen Sie mir einen Witz!“ oder zu erklären, wie Sie auf eine bestimmte Situation reagieren würden. So unsinnig es auch scheinen mag, es gibt einen triftigen Grund für Curveballs: Sie helfen dabei, Sie „einzuschätzen“, ob Sie in eine bestimmte Umgebung oder Teamdynamik passen, wie Sie auf Unerwartetes reagieren, mit Druck umgehen und in der Lage sind, spontan zu improvisieren.
- Denken Sie daran: Ein Vorstellungsgespräch ist keine Einbahnstraße. Überlegen Sie sich also selbst eine Liste mit schlagkräftigen Fragen. Seien Sie im Idealfall bereit, so viele Fragen zu stellen, wie Sie auch beantworten müssen. Damit dies am besten gelingt, versuchen Sie, jemanden zu finden, der in der Firma gearbeitet hat oder arbeitet, und fragen Sie nach Tipps und Insiderwissen, um Ihre Fragen zu erstellen. Informieren Sie sich über die jüngsten Entwicklungen dort und seien Sie darauf vorbereitet, Ihre Meinung dazu zu nennen, um dem Personaler zu zeigen, dass Sie etwas über das Unternehmen, seine Erfolge und Schwachpunkte wissen – einfach für den Fall, dass Sie gefragt werden.
- Schlussendlich seien Sie auch darauf vorbereitet, dass Sie gefragt werden, wie Sie Ihre Freizeit, Hobbys und größten Leidenschaften außerhalb der Arbeit verbringen. Was ist Ihre größte Leistung oder Ihr größtes Bedauern? Wo sehen Sie sich in fünf Jahren? Sie klingen vielleicht ziemlich gewöhnlich – und das sind sie auch –, doch es ist erstaunlich, wie oft Leute die Antwort vermasseln.
Nun, wo Sie eine recht gute Vorstellung haben, wie Sie sich am besten vorbereiten, wie wäre es, Sie machen den ersten großen Schritt und nehmen Kontakt zu mir auf? Gerne bin Ihr Sparringspartner und Bewerbungs-Coach und helfen Ihnen, in Ihren englischsprachigen Vorstellungsgesprächen zu glänzen und Erfolg zu haben. Rufen Sie mich an – kostenlos und unverbindlich – und wir schauen, wie wir am besten zusammenarbeiten können, damit Sie den Job bekommen, den Sie sich wünschen.